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Wedel markierte den nördlichsten Punkt unserer «Tour d’Allemagne». Von dort aus ging es wieder südwärts – und in Celle fanden wir einen Stellplatz, der für längere Aufenthalte alles bot, was wir und Wiloo brauchten. Vielleicht lag es an diesen Annehmlichkeiten, vielleicht an der Stadt selbst, aber am Ende blieben wir ganze zwei Wochen. Der bevorstehende Weihnachtsmarkt hatte sicher auch ein Wörtchen mitzureden.
In dieser Zeit machten wir mit Wiloo einen Abstecher nach Hannover. Während wir durch die vorweihnachtliche Stadt schlenderten und uns kulinarisch verwöhnen liessen, bekam Wiloo neue Stossdämpfer und einen Satz zusätzlicher Blattfedern. Seitdem gleiten wir fast federleicht über holprige Strassen.
Celle selbst ist einer dieser Orte, bei denen man beim ersten Schritt in die Altstadt kurz stehen bleibt und denkt: „Okay… das ist jetzt aber wirklich hübsch.“ Über 500 Fachwerkhäuser drängen sich hier dicht aneinander, jedes mit eigenem Muster, eigener Farbe, eigener Persönlichkeit – zusammen ein Strassenbild wie ein mittelalterliches Foto. Dazwischen erhebt sich das Celler Schloss, das mit seiner Mischung aus Renaissance und Barock so tut, als wäre es völlig normal, gleichzeitig elegant und ein bisschen märchenhaft auszusehen – ein perfektes Fotomotiv.
Doch Celle ist nicht nur schön, sondern auch überraschend lebendig: kleine Cafés, hübsche Boutiquen, die man eigentlich gar nicht betreten wollte, aber dann doch… und plötzlich steht man mit zwei neuen, herrlich wärmenden Merino-Wolldecken wieder draussen.
In dieser Zeit lernten wir auf dem Stellplatz Gabi und Volker kennen, die mit ihrem selbst ausgebauten Minibus unterwegs waren, verbrachten mit ihnen einen gemütlichen Abend bei Wein, erlebten den ersten Schneesturm und genossen die vorweihnachtliche Stimmung Celles.
Die Adventszeit führte uns weiter nach Göttingen und Hardegsen. In Hardegsen besuchten wir das Jahreskonzert der ortsansässigen Blasmusik und deren Jugendblasmusik – ein Erlebnis voller Nostalgie, da auch unsere Töchter einst in solchen Orchestern spielten. Die jungen Stimmen, die einige Stücke begleiteten und dabei die Kirche erfüllten, sorgten für Gänsehaut pur.
Unser Gerichtstermin in Augsburg rückte näher, also hiess es: Kurs Süd. Marcel buchte einen Platz auf dem Campingplatz – doch kaum war die Buchung bestätigt, kam die Nachricht: Der Verhandlungstermin wird auf Januar 2026 verschoben. Welche Freude?! So blieb uns mehr Zeit, Augsburg zu entdecken – und natürlich den Christkindlmarkt, der uns einmal mehr verzauberte.
Auf dem Weg Richtung Schweiz, wo wir unsere Lieben wiedersehen wollten, machten wir weitere Stopps in diversen Kleinstädten mit ihren Weihnachtsmärkten und deren lokalen Spezialitäten. Ich kann mich nicht erinnern, jemals so viele herrliche Glühweine, heisse Hugos, heisse Baileys, heisse … was auch immer … probiert zu haben. Aber es wäre ja jammerschade gewesen, nicht alle Sorten zu testen.
Nun sind es schon bald drei Monate, dass wir mit Wiloo unterwegs sind, und wir fühlen uns in ihm schon sehr zu Hause. Wiloo ist unser Schutzraum, unsere Infrastruktur, unsere Gemütlichkeit. Das Einzige, das sich ständig verändert, ist die Aussicht vor unserer Tür, und das finden wir «mega cool». Wir sind gespannt, wohin uns unser gemeinsamer Weg noch führt.
Doch zuvor wünschen wir all unseren Lieben, Freunden, Bekannten und treuen Lesern und Leserinnen eine besinnliche Weihnachtszeit und einen guten «Rutsch» ins neue Jahr.
