Der Herbst zeigte sich von seiner kühlen Seite – zu kühl für ausgedehnte Naturtouren. Stattdessen entschieden wir uns für das Erkunden malerischer deutscher Städtchen. Dazwischen, unser nächster fixer Termin: erneut ein Offroad-Training, diesmal mit Wiloo.




Der Veranstaltungsort: der Off-Road-Park Langenaltheim. Der Instruktor nannte es charmant ein „Schlechtstrassen-Training“ – und das traf es ziemlich gut. Bei der Anreise regnete es in Strömen, es war „arschkalt“, und das Gelände - trotz Steinbruch - verwandelte sich in eine einzige Matschlandschaft. Irgendwie kam mir dies bekannt vor. Für unseren 7-Tonnen-Wiloo war der Park schlicht ungeeignet – er ist weder ein Quad, noch ein 8x8-Militär-MAN, noch ein Amphibienfahrzeug. Die Organisation? Einfach nur katastrophal. Und doch ein Lichtblick: Wir trafen auf coole, grossartige, hilfsbereite Teilnehmer, die uns als Neulinge in der heavy-duty-Klasse wertvolle Tipps gaben. Der Rest des Events? Zum Abhaken und Vergessen. Immerhin, einziger Trost: Keine Erkältung trotz stundenlanger Besprechungen in der eisigen Kälte.






Nächster Halt: Donauwörth. Denn, Wiloo meldete sich - erneut, zum zweiten Mal - mit einer blinkenden AdBlue-Warnlampe. Die Werkstatt in Bamberg, die wir deswegen bereits aufgesucht hatten, hatte beim Auslesen der Elektronik nichts gefunden. Ergo, die Warnung wurde von ihnen gelöscht und wir wurden mit dem Hinweis entlassen: Sollte die Warnung wieder erscheinen, dass dann für eine vertiefte Analyse ein zweitägiger Werkstattaufenthalt nötig sei. Und siehe da: 35 Kilometer später – blink, piep – war die Meldung wieder da. Diesmal sogar mit einer Steigerung: Daueranzeige der Warnung und einem weiteren äusserst motivierenden Hinweis: Motorleistung reduziert.
Dank einer Empfehlung von einem Offroad-Training-Teilnehmer steuerten wir eine Iveco-Werkstatt in Donauwörth an. Unangemeldet, wir wurden trotzdem äusserst herzlich empfangen. Marcel schilderte das Problem, und der Experte hatte sofort eine Idee, wo der Hund begraben liegen könnte. Eine Stunde und frisch gerösteten Kaffee später war das Problem behoben – zudem erhielten wir weitere wertvolle Hinweise zur Optimierung des Fahrwerks. Einfach «wow», wir fühlten uns gesehen. Seitdem – fingers crossed: keine Fehlermeldung mehr. So blieben wir noch ein paar Tage in Donauwörth und genossen das herrliche Herbstwetter. Donauwörth selbst überraschte mit farbenfrohen Häusern und einer idyllischen Altstadtinsel – einzig der Verkehr durch die Altstadt trübte das Bild etwas.










Es wurde Zeit, uns langsam auf den Weg Richtung Norden zu machen. Unser nächster Termin war bei der Firma Wilde in Goslar. Zwischenstopp in Dinkelsbühl. Sie wird von vielen als schönste Kleinstadt Deutschlands bezeichnet. Und wahrlich, ein echtes Juwel. Uns gefiel es dort sofort. Während unseres ersten Stadtrundgangs bemerkten wir, dass uns Dinkelbühl bekannt, ja sogar vertraut vorkam. Und dann – tatsächlich fiel es uns wie Schuppen von den Augen: Vor sieben Jahren waren wir auf einer Kurzreise bereits einmal für eine Nacht hier. Was für eine Blamage!!! Am nächsten Tag machten wir einen Spaziergang rund um Dinkelsbühl. Es wurden 14 Kilometer daraus und obendrauf am Abend – es war Halloween – eine 2,5-stündige Geister- und Hexengeschichte-Führung mit dem 400jährigen «Bader» dieser Stadt. Mein Schrittzähler explodierte förmlich – Rekordverdächtig. Am nächsten Tag – Allerheiligen – begann die jährliche Fischernte in den Teichen rund um Dinkelsbühl. Wir besuchten den Kunsthandwerk-Markt und erkundeten diesmal bei Tage die geheimen Ecken der Stadt, die wir am Abend zuvor bei der Stadt-Führung besucht hatten. Am Sonntagmorgen wurden dann die Fische aus dem Weiher vor dem Rotheburger-Tor geerntet. Wir liessen uns dies nicht entgehen, genossen das Treiben und krönten das Ganze mit einem leckeren Fischbrötchen.


























































